Wer bin ich?

Dies ist wohl die Frage die viele von uns in dieser Zeit am meisten beschäftigt. Wir werden durchgerüttelt und geschüttelt um uns selbst zu erkennen. Ich kann sagen, dass die letzten Jahre und Jahrzehnte eine Suche zu mir selbst waren und sind.

 

Ich bin 47 Jahre alt und lebe mit meinem wundervollen Mann und meinem ganz besonderen Sohn in einem kleinen Dorf zwischen Donautal und Bodensee. Eine lange Zeit meines Lebens habe ich versucht dazuzugehören, mich anzupassen und "normal" zu sein. Zeitweise hat dies auch geklappt, doch ich musste dafür oft auch einen "hohen Preis" bezahlen. Wenn man sich immer "verbiegt" hat dies Folgen für das Körper-, Geist-, Seele-System. Ich schleppte Traumata und viele Themen mit mir herum. Über 25 Jahre gab mir meine Arbeit als Mediengestalterin Halt. Davon war ich 8 Jahre Selbständig mit meiner eigenen Grafik, doch auch währenddessen war mein innerer Ruf ein anderer. Parallel zu meinem Business habe ich da bereits nebenher verschiedenste Seminare besucht und Coachings, Heil-Ausbildungen und Aufstellungen gemacht. Ich gebe zu, dies alles war nicht ganz so freiwillig. Meist bewegt man sich erst aus einer Not heraus vorwärts. Mit der Geburt meines Sohnes bekam ich einen neuen Blick auf mein Leben. Vieles was ich seit Jahrzehnten versucht habe zu vergessen bzw. zu verdrängen kam wieder an die Oberfläche. Meine Themen und seine Themen waren so eng verstrickt, dass ich es oft nicht auseinander halten konnte. Ich begab mich also auf die Suche. Erst war es die Suche nach Hilfe. Doch irgendwann wurde mir bewusst, dass es die Suche nach mir selbst war. Wer bin ich? Was will ich? Geschäftlich war ich auf dem Höhepunkt. Ich hatte weitaus mehr Aufträge als ich verarbeiten konnte. Viele Monate spielte ich mit dem Gedanken mein Geschäft zu vergrößern, zu investieren. Es gab bereits verschiedenste Planungen, aber etwas in mir hielt mich zurück. Mein Kopf und mein ganzer Körper war so erschöpft. Dann kam die Zeit, die ich persönlich den "Sommer meines Lebens" nenne. Mein Körper machte nicht mehr so mit wie ich mir das vorstellte. Es fühlte sich an, als ob mir der Boden unter den Füssen weggerissen wird. Natürlich kamen so auch noch psychische Herausforderungen dazu. Nun war ich tatsächlich gezwungen mich wirklich und all umfassend mit mir selbst auseinander zu setzen. Ich habe mein Geschäft geschlossen und mich aus vielem im Außen zurückgezogen. Eine weitere Heil-Ausbildung hat mir mein Vertrauen ins Leben zurückgegeben und ich bin dankbar für diesen Sommer und die Zeit die danach kam. Alles was geschah hat mich zu mir geführt und ich durfte mich neu kennenlernen. Meine Sinne sind heute feinfühliger und gleichzeitig schärfer denn je. Ich darf Dinge wahrnehmen die ich als großes Geschenk betrachte. Heute fühle ich mich freier und um so vieles leichter.
Wenn ich jetzt durch die Welt gehe ist sie für mich eine andere als "davor". Ich bin anders und das kann ich jetzt mit Freude und Dankbarkeit sagen. Wenn man so auf sich selbst zurückgeworfen wird kommt oft das Gefühl des allein seins, des ausgeliefert sein in uns hoch. Doch du bist nicht allein! Wir sind alle miteinander verbunden. Es gibt viele Menschen wie mich da draußen, deren Herzenswunsch es ist, andere zu begleiten, damit sie ihre eigene Größe erkennen und sich auf den Weg zu sich selbst machen.
Jeder Mensch der sich bewusst sich selber zuwendet ist ein Wegweiser zu einer glücklichen und friedvollen Welt.


In Liebe und Dankbarkeit

Diana